Von April 2023 bis voraussichtlich März 2024 lässt die VGF eine durch Bergen-Enkheim führende Quellwasserleitung herstellen. Erste Arbeiten sollen Mitte April beginnen.
Bisher fließen die drei Bergen-Enkheimer Quellen „Pfingstborn“ (im Fritz-Schubert-Ring), „Wäschbach“ (unterhalb der Brücke Fritz-Schubert-Ring) und „Enkheimer Mühle“ (Naturschutzgebiet Mühlbachtal) in die Kanalisation.
Nach Abschluss der Arbeiten werden diese Quellen in einer sogenannte „Quellwasserleitung“ fließen und zur Bewässerung des Seckbacher Rieds dienen. Hierfür wird eine ca. 1,9 Kilometer lange Rohrverbindung gebaut. Teilabschnitte mit bereits vorhandenen Rohren, Quellleitungen und Grabenabschnitten werden ebenfalls genutzt und teilweise instandgesetzt, sodass in Summe eine Verbindung mit einer Länge von rund 2,2 Kilometern entsteht. Sie wird an der Pfingstbornquelle am Fritz-Schubert-Ring beginnen und im Seckbacher Ried enden.
Die Quellwasserleitung wird überwiegend in offener Bauweise hergestellt, die Unterquerung von Straßen erfolgt mittels Rohrvortrieb. Die Kanaltrasse verläuft ausschließlich im Bereich öffentlicher Verkehrsflächen (Fahrbahn und Gehwege), private Grundstücke sind hiervon nicht betroffen. Jedoch wird es im Laufe der Bauarbeiten zu temporären Sperrungen kommen, die auch die Zufahrt zu Grundstücken betreffen werden. Hierüber werden die Anwohner:innen gezielt informiert.
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Ein Projekt mit Geschichte
Bei der Fließverbindung von den Quellen bis zum Ostparkweiher handelt es sich um ein Projekt mit Geschichte. Im Rahmen des Baus des VGF-Betriebshofs Ost entschied das Regierungspräsidium Darmstadt, dass zum Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Bau des Betriebshofs eine Fließverbindung geschaffen werden soll. Hierdurch sollte die Wasserversorgung des Enkheimer Mühlbachtals und des Seckbacher Riedes verbessert werden und ein neuer Grabenlauf entstehen. Die Fließverbindung umfasste in der planfestgestellten Version eine Gesamtlänge von 5,6 Kilometern. 2006 wurde der 1. Bauabschnitt mit einer Länge von rund 3 Kilometern vom Ostparkweiher bis zum Seckbacher Ried umgesetzt. Für den zweiten Bauabschnitt war ursprünglich eine Verbindung zwischen dem Enkheimer Ried und dem Seckbacher Ried geplant. Im Laufe der Ausführungsplanung für den zweiten Bauabschnitt stellte sich jedoch heraus, dass die Verbindung aus verschiedenen ökologischen Gesichtspunkten nicht zielführend wäre. So hätte für die Verbindung zwischen dem Enkheimer und dem Seckbacher Ried eine Pumpstation errichten und betrieben werden müssen. Die eingangs beschriebene Variante, die nun umgesetzt wird, bietet gegenüber der ursprünglichen Planung sowohl wirtschaftliche, als auch ökologische Vorteile – sie kommt mit nur einer Pumpstation aus. Außerdem wird das saubere Quellwasser von der Kanalisation abgehängt und kommt somit dem natürlichen Wasserkreislauf zugute.
Die VGF stimmt sich bei der Umsetzung des Projekts eng mit der Stadtentwässerung Frankfurt am Main (SEF) ab, die die Unterhaltung der Fließverbindung nach Inbetriebnahme übernehmen wird.