Nach Wiederaufnahme des Vortriebs für die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 ins Europaviertel Mitte Juni 2020 hat die Tunnelbohrmaschine (TBM) EVA Ende September ihre Arbeit beendet. Damit ist der maschinelle Vortrieb für die erste Tunnelröhre abgeschlossen. Dies teilte Verkehrsdezernent Klaus Oesterling mit: „Wir freuen uns, dass wir den ersten von zwei Vortrieben mit der Tunnelbohrmaschine beenden konnten. Jetzt hoffen wir, dass wir die zweite Röhre so zügig bohren können, um die wichtige Verlängerung der U5 wie zuletzt geplant im Laufe des Jahres 2025 in Betrieb nehmen können.“
Insgesamt hat EVA auf ihrer Reise durch den Frankfurter Untergrund 850 Tunnelmeter zurückgelegt und dabei 702 Tübbingringe für die Südröhre verbaut. Die mehr als 80 Meter lange Maschine hatte sich vom Startschacht in der Europa-Allee kommend durch die Verbauwände der künftigen unterirdischen Station „Güterplatz“ gearbeitet und sich anschließend ihren Weg zwischen Hohenstaufenstraße und Mainzer Landstraße in Richtung Platz der Republik gebohrt. Dort ist das Schneidrad einige Meter vor der Wand, die an die Wendeanlage der U5 grenzt, zum Stehen gekommen und hat damit seine Endposition erreicht.
Die TBM wird nun demontiert, zuletzt wird das Schneidrad in Teile zerlegt und geborgen. Die letzten Meter zum Bestandsbauwerk sowie der eigentliche Durchbruch erfolgen bergmännisch mittels Bagger- und Stemmarbeiten. Die bergmännischen Tunnelbauarbeiten sind notwendig, da die Maschine nicht durch die bestehende Wand einschließlich noch vorhandener alter Hilfskonstruktionen aus den 1970er Jahren fahren kann. Deshalb ist aus Sicherheitsgründen ein händisches und maschinelles Auffahren der Reststrecke erforderlich.
„Mit dem Ende des Vortriebs für die Südröhre haben wir einen wichtigen Meilenstein im Projekt ‚Stadtbahn Europaviertel‘ erreicht“ so der Geschäftsführer der Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft mbH, Ingo Kühn. Der maschinelle Vortrieb auf der anspruchsvollen Streckenführung mit engen Kurvenradien sei sicher und sehr setzungsarm unter der bestehenden Bebauung verlaufen.
In den kommenden Monaten werden einzelne Komponenten der Maschine, die sogenannten Nachläufer, in Teilen abgebaut und durch die fertige Röhre in die Startbaugrube zurückgezogen. Sie werden für das Auffahren der zweiten Röhre wieder verwendet. Ausgestattet mit einem neuen Schildmantel und einem neuen Schneidrad wird die TBM voraussichtlich Anfang 2021 die Bohrung der zweiten Röhre beginnen, die parallel nördlich der jetzt fertig gestellten Röhre verlaufen wird.
Die Inbetriebnahme der insgesamt 2,7 Kilometer langen U-Bahn-Verlängerung der Linie U5 ist nach derzeitigem Stand im Laufe des Jahres 2025 geplant.
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