Mit 95,3 Mio. Euro unterstützen Bund und Land die Frankfurter Verkehrsgesellschaft (VGF) beim Aufbau eines digitalen Zugsicherungssystems, das Straßen- und U-Bahnen eine dichtere Taktfolge und mehr Fahrkomfort ermöglicht. Mit weiteren 25,5 Mio. Euro beteiligen sich Bund und Land an der Erneuerung von Gleisen und Weichen. Die entsprechenden Bescheide von rund 121 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln übergab Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Montag an VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer.
Frankfurt will als erste deutsche Stadt ein „Digital Train Control System“ (DTC) im gesamten Liniennetz installieren. Dabei kommunizieren die einzelnen Fahrzeuge ständig untereinander, so dass sie in kürzeren Abständen fahren und dabei sanfter beschleunigen und bremsen können. Dies senkt ihren Energiebedarf und den Verschleiß. Die Kapazität des Streckennetzes wächst um 25 Prozent, ohne dass aufwendig neue Gleise gebaut werden müssten.
Minister Al-Wazir bezeichnete das Vorhaben als „echtes Leuchtturmprojekt“ und verwies auf die Bedeutung eines leistungsfähigen Schienenverkehrs für Frankfurt und die dynamisch wachsende Rhein-Main-Region: „Die Mobilität der Region hängt von modernen und attraktiven Bahnen ab. DTC löst Kapazitätsprobleme, ohne dass dafür zusätzliche Gleise und Tunnel erforderlich sind.“
„Der öffentliche Nahverkehr ist entscheidender Bestandteil einer erfolgreichen Mobilitätswende. Hierfür ist nicht nur sein sinnvoller Ausbau nötig, sondern auch die Ertüchtigung bestehender U- und Straßenbahn-Strecken, was mit der Digitalisierung der Zugsicherung geschehen wird“, so Michael Rüffer, Geschäftsführer der VGF.
Die Umrüstung der ersten Fahrzeuge soll Ende des kommenden Jahres beginnen. 2025 sollen die U4 und die U5 damit ausgestattet sein, bis 2031 soll das System auf das gesamte Netz ausgedehnt werden. Zu den Gesamtkosten von rund 230 Mio. Euro steuert der Bund 81 Mio. Euro, vom Land Hessen kommen ca. 14,3 Mio. Euro.
Ein weiteres Großprojekt der VGF ist die aus 27 Einzelmaßnahmen bestehende Grunderneuerung von Gleisen, Weichen und Kreuzungen. Das Volumen liegt bei 43 Mio. Euro, davon übernimmt der Bund 17 Mio. Euro, das Land 8,5 Mio. Euro.
(Quelle: HMWEVW)