Der neue "T"-Wagen: VGF bestellt Verlängerungsmodule

Ein Teil der neuen Straßenbahn-Flotte wächst dank eines zusätzlichen mittleren Wagenteils auf 40 Meter Länge.

Die VGF hat 2018 und 2019 insgesamt 45 Niederflur-Straßenbahnen der neuen Baureihe „T“ bei der Alstom Transport Deutschland GmbH im niedersächsischen Salzgitter bestellt. Da der steigende Bedarf an Fahrzeugen in den kommenden Jahren absehbar ist, hat der Aufsichtsrat der VGF entschieden, zusätzlich 22 Verlängerungsmodule für die „T“-Wagen bei Alstom in Auftrag zu geben. „Mit dieser Bestellung werden wir den Anforderungen gerecht, die aus dem Einwohner-, Pendler- und Fahrgastwachstum entstehen, und machen unsere Stadt zukunftsfähig“, erklärt der Frankfurter Verkehrsdezernent und VGF-Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Oesterling die Hintergründe des Auftrags.

Die Module sind jeweils 8,5 Meter lang, verfügen über ein angetriebenes Drehgestell, je eine zusätzliche Tür pro Seite und erhöhen die Kapazität von 22 der 45 „T“-Wagen von 191 Plätzen in der „Kurzversion“ auf 248 Plätze im 40-Meter-Fahrzeug. „Die Verlängerung der bestellten Fahrzeuge ist problemlos möglich, weil wir die Voraussetzungen für den Einbau der neuen Mittelteile schon bei der Ausschreibung der ‚T‘-Wagen geschaffen haben“, erklärt VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer. „Diese Weitsicht zahlt sich jetzt aus, weil wir so flexibel sind, die Kapazität der Fahrzeuge noch in der laufenden Bestellung der wachsenden Nachfrage anzupassen, statt in eine Neuausschreibung zu gehen.“

Auch der Hersteller Alstom ist von der problemlosen Verlängerung der Straßenbahnen überzeugt: „Nachhaltige Mobilitätslösungen sind der Schlüssel für zukunftsfähige Städte, gerade wenn sie so stark wachsen wie Frankfurt.“ sagt Dr. Jörg Nikutta, Sprecher der Geschäftsführung von Alstom in Deutschland und Österreich. „Wir freuen uns, dass wir dazu mit unseren Straßenbahnen und Verlängerungsmodulen einen Beitrag leisten können. Für die Fahrgäste der VGF bedeutet das mehr Komfort und noch bessere Zuverlässigkeit im öffentlichen Nahverkehr.“

„Die verlängerten Wagen werden zunächst auf der stark nachgefragten Straßenbahnlinie 11 eingesetzt“, so Oesterling. Die Haltestellen-Bahnsteige in Frankfurt sind auf eine Standard-Fahrzeuglänge von rund 30 Meter ausgelegt, an einigen Haltestellen sind deshalb kleinere Umbauten angrenzender Verkehrsinseln nötig. Doch an den meisten Haltestellen können die 40-Meter-Einheiten problemlos halten. Grund ist die Anordnung der Fahrzeugtüren, die rund fünf Meter von den Wagenenden entfernt sind.

„Bei künftigen Bauvorhaben, sei es Modernisierung oder Neubau, planen wir soweit möglich mit einem neuen Standardmaß von 40 Metern Länge“, so Rüffer.   

Die ersten „T“-Wagen sollen im Laufe des Jahres 2021 auf Frankfurts Schienen in Betrieb genommen werden, die ersten Verlängerungsmodule sollen dann im Jahr 2022 folgen.

Die zuerst ausgelieferten Fahrzeuge, zunächst noch ohne Verlängerungsmodul, werden die nicht barrierefreien Fahrzeuge vom Typ „Pt“ ersetzen. Diese hat die VGF wegen der starken Nachfrage kurzfristig und übergangsweise reaktiviert. In einem zweiten Schritt soll die erste Serie der 1993 in Betrieb genommenen „R“-Wagen abgelöst werden.

 

Über die VGF:
Die VGF ist Frankfurts städtisches Verkehrsunternehmen. Auf neun U-, zehn Straßenbahnlinien und 133,52 Kilometern Betriebsstrecke beförderte sie im Jahr 2019 202,5 Millionen Fahrgäste. Mehr als 2.400 Mitarbeiter sorgen mit rund 400 Schienen-Fahrzeugen für öffentliche Mobilität in einer Stadt mit 758.574 Einwohnern und mehr als 350.000 Pendlern an Werkstagen. Die VGF ist außerdem für die ortsfeste Infrastruktur zuständig, die u.a. 84 U-Bahnstationen, davon 27 unterirdisch, und 139 Straßenbahn-Haltestellen umfasst.

vgf-ffm.de

Über Alstom:
Weltweit führend auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und intelligenteren Mobilität, entwickelt und vermarktet Alstom integrierte Systeme, die die nachhaltige Grundlage für die Zukunft des Verkehrs bilden. Alstom bietet ein vollständiges Produktportfolio von Ausrüstungen und Dienstleistungen an, von Hochgeschwindigkeitszügen, U-Bahnen, Straßenbahnen und E-Bussen bis hin zu integrierten Systemen, kundenspezifischen Dienstleistungen, Infrastruktur, Signaltechnik und digitalen Mobilitätslösungen. Alstom verzeichnete im Geschäftsjahr 2019/20 einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro und verbuchte Aufträge in Höhe von 9,9 Milliarden Euro. Alstom hat seinen Hauptsitz in Frankreich, ist in über 60 Ländern vertreten und beschäftigt 38.900 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

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