Die VGF baut ihre Drohnenaktivitäten aus. Neben der Inspektion ihres Schienennetzes plant die VGF künftig 3D-Vermessungen aus der Luft. Hierfür erweiterte sie ihr Drohnensortiment. Beim Ausbau der Drohnenaktivitäten arbeitet die VGF eng mit der ebenfalls in Frankfurt ansässigen Droniq GmbH zusammen.
Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Um die Kosten im Nahverkehr niedrig zu halten, brauchen wir den breiten Einsatz neuer Technologien. Gerade bei der personalintensiven Wartung und Instandhaltung von Schienennetzen, helfen Drohnen dabei, effizienter zu werden und Ressourcen zielgerichtet einzusetzen. Ich freue mich, dass die Stadtwerke Frankfurt auf einen einheimischen Spezialisten setzen. Als Bund arbeiten wir an technologiefreundlichen Rahmenbedingungen, um Deutschland zu einem Leitmarkt für Drohnen zu machen und möglichst viele Drohnen in die Luft zu bekommen.“
„Als Verkehrsunternehmen der Stadt Frankfurt tragen wir auch die Verantwortung für die Infrastruktur der Straßenbahnen und U-Bahnen. Immer wieder neue Wege zu gehen – auch bei der Instandhaltung dieser Infrastruktur – ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Das Expertenwissen, mit dem Droniq uns unterstützt hat, war bei unserem aktuellen Drohnen-Projekt eine enorme Hilfe“, so Michael Rüffer, VGF-Geschäftsführer für Technik und Betrieb.
Mit Unterstützung von Droniq hat die VGF im Jahr 2023 die benötigte Betriebsgenehmigung für ihre Drohneneinsätze beantragt. Die entsprechende Genehmigung liegt seit diesem März nun vor. Nur mit dieser kann die VGF ihre Drohnen gemäß der aktuellen EU-Drohnenverordnung einsetzen. Im Zuge des für alle Beteiligten sehr arbeitsreichen Beantragungsprozesses hat Droniq eine Risikobewertung für das oberirdische Schienennetz der VGF vorgenommen. Das oberirdische Schienennetz der VGF umfasst circa 280 Kilometer.
Neben der Betriebsgenehmigung unterstützt Droniq die VGF bei der Ausbildung ihrer Drohnenpilot:innen. Im vergangenen Jahr wurden drei VGF-Mitarbeitende zu Fernpilot:innen ausgebildet. Im April findet ein 3D-Vermessungstraining statt. Hier wird trainiert, wie die Drohne für diese Anwendung zu fliegen ist und wie die aus der Befliegung gewonnen Daten ausgewertet werden können. Daneben rüstet Droniq die VGF auch mit dem entsprechenden Drohnenequipment aus.
„Die VGF ist eines der ersten großen Unternehmen, das zeigt, dass auch in Hessen Drohneneinsätze eine immer größere Rolle spielen“, sagt Droniq-CEO Jan-Eric Putze. „Umso mehr freuen wir uns darüber, die VGF in ihren Einsätzen zu unterstützen und damit zu zeigen, dass auch der Standort Frankfurt von professioneller Drohnennutzung profitieren kann.“
2019 als Pilotprojekt gestartet, sind die Drohnen mittlerweile fester Bestandteil des VGF-Fuhrparks. Sie verstärken das Team des zuständigen Fachbereichs „Elektrische Anlagen“ und erleichtern hier die Arbeit. Beinahe täglich ist eine:r der zehn ausgebildeten Drohnenpilot:innen mit einem der Geräte unterwegs und inspiziert beispielsweise Wandanker und andere Komponenten der VGF-Fahrleitungsinfrastruktur. „Zuvor musste dies von drei Kolleg:innen gemacht werden, die dafür mit einem Turmwagen unterwegs waren – deren Fachkompetenz steht nun für anderen Tätigkeiten zur Verfügung“, freut sich Projektleiter Rainer Walther, der bei der VGF die Position des Flugbetriebsleiters Unmanned Arial Systems (UAS) innehat. Die bei den Inspektionen entstandenen Fotos werden im Anschluss ausgelesen, dann findet eine Auswertung und Archivierung der Aufnahmen statt.
Eine der Drohnen kann auch bei Schlechtwetter z.B. Regen, Schnee und sogar bei starkem Wind bis zur Windstärke 6 (ca. 49 km/h) sowie nachts problemlos fliegen und so vor allem bei Störungen eingesetzt werden – die bekanntlich nicht immer bei schönem Wetter auftreten – um einen Gesamtüberblick der Lage zu erhalten. Die Drohne unterstützt auch in anderen Arbeitsbereichen: Sie kann prüfen, ob Fahrdraht- und Weichenheizungen funktionieren und hat bereits geholfen, bei VGF-Liegenschaften den Zustand der Dächer zu dokumentieren.
So kann die VGF mit Hilfe der neuen Technik dem Fachkräftemangel entgegenwirken und außerdem die Sicherheit der an der Fahrleitungsanlage arbeitenden Mitarbeiter:innen erhöhen.
„Wir sind stolz auf unsere Pilot:innen und darauf, dass die VGF mit diesem innovativen Projekt deutschlandweit eine Vorreiterin ist. Andere Nahverkehrsunternehmen orientieren sich bereits daran, wie wir bei der Einführung der Fluggeräte vorgegangen sind“, resümiert Rüffer.
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Über die Droniq GmbH
Die Droniq GmbH ist ein 2019 gegründetes Joint Venture der DFS Deutsche Flugsicherung (51% Anteil) und der Deutschen Telekom (49% Anteil). Das in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den professionellen und sicheren Einsatz von Drohnen bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie bei Unternehmen zu fördern.
Kern des Produktangebots von Droniq ist das Droniq Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (UTM). Das UTM zeigt dem Piloten den gesamten ihn umgebenden Flugverkehr an – bemannt wie unbemannt. Ferner können auch die anderen Flugverkehrsteilnehmer die Drohne bei Bedarf sehen. Mit diesem in Deutschland einmaligen System schafft Droniq die Grundlage, Drohnen auch außerhalb der Sichtweite sicher einzusetzen.
Zu den weiteren von der Droniq angebotenen Leistungen zählen der Verkauf von Drohnen für den gewerblichen und behördlichen Drohneneinsatz sowie Hard- und Software-Lösungen für den sicheren Betrieb. Darüber hinaus unterstützt sie ihre Kunden bei der Beantragung von Betriebserlaubnissen und berät bei der Missionsplanung. Mit seiner u. a. in Frankfurt und Mönchengladbach vertretenen Droniq Academy bietet das Unternehmen zudem die Möglichkeit, Schulungen und Prüfungen für Fernpiloten zu absolvieren. Zu den Kunden der Droniq zählen u.a. Bundes- und Landespolizeieinheiten sowie Feuerwehren, Rettungskräfte und Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Logistik, Bau und Security. www.droniq.de
Über die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbh
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, kurz VGF, ist das Frankfurter Verkehrsunternehmen und der Verkehrsdienstleister der Stadt. Auf neun U-Bahn- und zehn Straßenbahn-Linien sorgen rund 400 Schienenfahrzeuge für umfassende Mobilität. Die VGF ist darüber hinaus verantwortlich für die rollende und ortsfeste Infrastruktur, für das Verkehrsmanagement, für Sauberkeit, Sicherheit, Service und Kundendienst.
Die VGF beschäftigt mehr als 2.700 Mitarbeitende, davon nahezu 900 Schienenbahnfahrer:innen. Die VGF gehört damit zu den größten Arbeitgebern in der Stadt und im Rhein-Main-Gebiet. Sie trägt dafür Sorge, dass Frankfurt, seine mittlerweile über 760.000 Einwohner:innen und diejenigen, die tagsüber in der Stadt leben, arbeiten oder sie als Touristen besuchen, in Bewegung bleiben. Denn an Wochentagen verwandeln mehr als 380.000 Pendler:innen Frankfurt in eine Millionen-Stadt - und zum Glück nutzen nicht alle ihr Auto. So beförderte die VGF im Jahr 2022 über 150 Millionen Fahrgäste in ihren U- und Straßenbahnen.